Alle Knospen ... (EG 637)
Gesang und Text in Gebärdensprache
Alle Knospen ... (EG 637)
Gesang und Text in Gebärdensprache
1.
Ich weiß, mein Gott, dass all mein Tun
und Werk in deinem
Willen ruhn,
von dir kommt Glück und Segen;
was du
regierst, das geht und steht
auf rechten, guten Wegen.
2.
Es steht in keines Menschen Macht,
dass sein Rat werd ins Werk
gebracht
und seines Gangs sich freue;
des Höchsten Rat,
der macht’s allein,
dass Menschenrat gedeihe.
3.
Oft denkt der Mensch in seinem Mut,
dies oder jenes sei ihm
gut,
und ist doch weit gefehlet;
oft sieht er auch für
schädlich an,
was doch Gott selbst erwählet.
4.
Es fängt so mancher weise Mann
ein gutes Werk zwar fröhlich
an
und bringt’s doch nicht zum Stande;
er baut ein
Schloss und festes Haus,
doch nur auf lauterm Sande.
5.
Wie mancher ist in seinem Sinn
fast über Berg und Spitzen
hin,
und eh er sich’s versiehet,
so liegt er da und hat
sein Fuß
vergeblich sich bemühet.
6.
Drum, lieber Vater, der du Kron
und Szepter trägst in deinem
Thron
und aus den Wolken blitzest,
vernimm mein Wort und
höre mich
vom Stuhle, da du sitzest.
7.
Verleihe mir das edle Licht,
das sich von deinem Angesicht
in
fromme Seelen strecket
und da der rechten Weisheit Kraft
durch
deine Kraft erwecket.
8.
Gib mir Verstand aus deiner Höh,
auf dass ich ja nicht ruh und
steh
auf meinem eignen Willen;
sei du mein Freund und
treuer Rat,
was recht ist, zu erfüllen.
9.
Prüf alles wohl, und was mir gut,
das gib mir ein; was Fleisch
und Blut
erwählet, das verwehre;
der höchste Zweck, das
beste Teil
sei deine Lieb und Ehre.
10.
Was dir gefällt, das lass auch mir,
o meiner Seelen Sonn und
Zier,
gefallen und belieben;
was dir zuwider, lass mich
nicht
in Werk und Tat verüben.
11.
Ist’s Werk von dir, so hilf zu Glück,
ist’s Menschentun, so
treib zurück
und ändre meine Sinnen.
Was du nicht wirkst,
das pflegt von selbst
in kurzem zu zerrinnen.
12.
Sollt aber dein und unser Feind
an dem, was dein Herz gut
gemeint,
beginnen sich zu rächen:
Ist das mein Trost, dass
seinen Zorn
du leichtlich könnest brechen.
13.
Tritt du zu mir und mache leicht,
was mir sonst fast unmöglich
deucht,
und bring zum guten Ende,
was du selbst angefangen
hast
durch Weisheit deiner Hände.
14.
Ist ja der Anfang etwas schwer
und muss ich auch ins tiefe
Meer
der bittern Sorgen treten,
so treib mich nur, ohn
Unterlass
zu seufzen und zu beten.
15.
Wer fleißig betet und dir traut,
wird alles, davor sonst ihm
graut,
mit tapferm Mut bezwingen;
sein Sorgenstein wird in
der Eil
in tausend Stücke springen.
16.
Der Weg zum Guten ist gar wild,
mit Dorn und Hecken
ausgefüllt;
doch wer ihn freudig gehet,
kommt endlich,
Herr, durch deinen Geist,
wo Freud und Wonne stehet.
17.
Du bist mein Vater, ich dein Kind;
was ich bei mir nicht hab und
find,
hast du zu aller G’nüge.
So hilf nur, dass ich
meinen Stand
wohl halt und herrlich siege.
18.
Dein soll sein aller Ruhm und Ehr,
ich will dein Tun je mehr und
mehr
aus hocherfreuter Seelen
vor deinem Volk und aller
Welt,
solang ich leb, erzählen.
Paul Gerhard
Von diesem Lied von Paul Gerhardt gibt es eine Fassung in 16 Strophen und eine in 4 Strophen, die mit der Strophe beginnt, die Bach in seiner Kantate 108 "Es ist euch gut, daß ich hingehe" verwendet. (Die vierstrophige Fassung steht hier nach der 16-strophigen. Die dort ausgewählten Strophen sind unter den 16 durch Fettdruck hervorgehoben. Die Abweichungen der Texte deuten auf die 16-strophige Fassung als die ältere hin.)
1 Gott Vater, sende
deinen Geist,
Den uns dein Sohn erbitten heißt,
Aus deines
Himmels Höhen.
Wir bitten, wie er uns gelehrt:
Laß uns
doch ja nicht unerhört
Von deinem Throne gehen!
2 Kein
Menschenkind hier auf der Erd
Ist dieser edlen Gabe wert,
Bei
uns ist kein Verdienen.
Hier gilt gar nichts als Lieb und
Gnad,
Die Christus uns verdienet hat
Mit Büßen und
Versühnen.
3
Es jammert deinen
Vatersinn
Der große Jammer, da wir hin
Durch Adams Fall
gefallen.
Durch dieses Fallen ist die Macht
Des bösen
Geistes leider bracht
Auf ihn und auf uns allen.
4
Wir halten, Herr,
an unserm Heil
Und sind gewiß, daß wir dein Teil
In
Christo werden bleiben,
Die wir durch seinen Tod und Blut
Des
Himmels Erb und höchstes Gut
Zu haben treulich gläuben.
5
Und das ist auch
ein Gnadenwerk
Und deines heilgen Geistes Stärk,
In uns ist
kein Vermögen.
Wie bald würd unser Glaub und Treu,
Herr,
wo du uns nicht stündest bei,
Sich in die Aschen legen.
6
Dein Geist
hält unsres Glaubens Licht,
Wenn alle Welt dawider ficht
Mit
Sturm und vielen Waffen,
Und wenn auch gleich der Fürst der
Welt
Selbst wider uns sich legt ins Feld,
So kann er doch
nichts schaffen.
7
Wo Gottes Geist
ist, da ist Sieg,
Wo dieser hilft, da wird der Krieg
Gewißlich
wohl ablaufen.
Was ist doch Satans Reich und Stand?
Wann
Gottes Geist erhebt die Hand,
Fällt alles übern Haufen.
8
Er reißt der
Höllen Band entzwei,
Er tröst't und macht das Herze frei,
Von
allem, was uns kränket;
Wenn uns des Unglücks Wetter
schreckt,
So ist ers, der uns schützt und deckt
Viel
besser, als man denket.
9
Er macht das
bittre Kreuze süß,
Ist unser Licht in Finsternis,
Führt
uns als seine Schafe,
|Hält über uns sein Schild und
wacht,
Daß seine Herd in tiefer Nacht
Mit Ruh und Frieden
schlafe.
10
Den Geist, den
Gott vom Himmel gibt,*
Der leitet alles, was ihn liebt,
Auf
wohlgebahnten Wegen,
Er setzt und richtet unsern Fuß,
Daß
er nicht anders treten muß,
Als wo man findt den Segen.
11
Er macht
geschickt und rüstet aus
Die Diener, die des Herren Haus
In
diesem Leben bauen;
Er ziert ihr Herz, Mund und Verstand,
Läßt
ihnen, was uns unbekannt,
Zu unserm Besten schauen.
12
Er öffnet unsers
Herzens Tor,
Wenn sie sein Wort in unser Ohr
Als edlen Samen
streuen,
Er gibet Kraft demselben Wort,
Und wenn es fället,
bringt ers fort
Und lässets wohl gedeihen.
13
Er lehret uns die
Furcht des Herrn,
Liebt Reinigkeit und wohnet gern
In
frommen keuschen Seelen.
Was niedrig ist, was Tugend ehrt,
Was
Buße tut und sich bekehrt,
Das pflegt er zu erwählen.
14
Er ist und
bleibet stets getreu,
Er steht uns auch im Tode bei,
Wenn
alle Ding abstehen;
Er lindert unsre letzte Qual,
Läßt uns
hindurch ins Himmels Saal
Getrost und fröhlich gehen.
15
O selig, wer in
dieser Welt
Läßt diesem Gaste Haus und Zelt
In seiner Seel
aufschlagen!
Wer ihn aufnimmt in dieser Zeit,
Den wird er
dort zur ewgen Freud
In Gottes Hütte tragen.
16
Nun, Herr und
Vater aller Güt,
Hör unsern Wunsch: Geuß ins Gemüt
Uns
allen diese Gabe!
Gib deinen Geist, der uns allhier
Regiere
und dort für und für
Im ewgen Leben labe!
*Dein Geist bei Bach ist überzeugender. Der Geist im Ev. Gesangbuch von 1884 erscheint ebenfalls besser.
Vierstrophige Fassung
1) Der
Geist, den Gott vom Himmel gibt,
der leitet alles, was ihn
liebt,
auf wohlgebahnten Wegen.
Er setzt und richtet unsern
Fuß,
dass man nicht anders treten muss,
als wo man findet
Segen.
2) Sein
Geist hält unser Glaubenslicht,
wenn alle Welt dawider ficht
mit
Sturm und vielen Waffen.
Und wenn auch gleich der Fürst der
Welt
selbst wider uns sich legt ins Feld,
so kann er doch
nichts schaffen.
3) O
selig, wer in dieser Welt
lässt bauen diesen Geist das Zelt
in
seines Herzens Mitte!
Wer ihn aufnimmt in dieser Zeit,
den
trägt er dort zur ew'gen Freud
in seines Gottes Hütte.
4) Er
ist und bleibet stets getreu;
er steht uns auch im Tode bei,
wenn
alle Dinge fallen.
Er ändert unsre letzte Qual
und lässt uns
durch das Todestal
getrost zum Himmel wallen.
Hinneh mah tov umah na'im
Shevet achim gam yachad
Hine mah tov uma na-im
schäwet achim gam jachat
Siehe wie fein und lieblich ist's,
wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen !
https://en.wikipedia.org/wiki/Hine_Ma_Tov
Psalm 133 (1. Vers)
1. Ich lobe Dich von ganzer Seelen,
dass Du auf diesem Erdenkreis
Dir wollen eine Kirch erwählen
zu Deines Namens Lob und Preis;
darinnen sich viel Menschen finden
in einer Heiligen Gemein,
die da von allen ihren Sünden
durch Christi Blut gewaschen sein.
2. Du rufest auch noch heutzutage,
dass jedermann erscheinen soll.
Man höret immer Deine Klage,
dass Dein Haus nicht will werden voll.
Deswegen schickst Du auf die Straßen,
zu laden alle, die man findt,
Du willst auch die berufen lassen,
die blind und lahm und elend sind.
3. Du, Gott, hast Dir aus vielen Zungen
der Völker eine Kirch gemacht,
darin Dein Lob Dir wird gesungen
in einer wunderschönen Pracht,
die sämtlich unter Christus stehen
als ihrem königlichen Haupt
und in Gemeinschaft dies begehen,
was jeder Christ von Herzen glaubt.